In den Jahren 2005 bis 2008 wurde die Kreisgrabenanlage von Pömmelte-Zackmünde in einem Kooperationsprojekt zwischen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt ausgegraben. Die Grabungsleitung hatte André Spazier M.A., Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Universität Halle, der die Ausgrabung im Rahmen seiner Dissertation bei Prof. Dr. François Bertemes auswertet. Die gesamte Anlage hat einen beträchtlichen Durchmesser von ca. 115 m, wobei der eigentliche Kreisgraben einen Durchmesser von ca. 80 m aufweist.
Die Kreisgrabenanlage ist wie folgt aufgebaut: Ein äußerer Pfostenkranz (dunkelblau in der folgenden Grafik, zum Teil mit Graben) umgab einen Segmentgraben, d. h. einen kreis-förmigen Graben, der aus einzelnen Gruben bestand (hellblau). Weiter innen folgte der eigentliche Kreisgraben mit einer innenliegenden Palisade (grün). Vor dem Graben befand sich außen ein Wall, der durch Einrieselung im Graben nachgewiesen werden konnte. Innen bestanden zwei Pfostenkränze (rot).
Der Kreisgraben verfügte über vier Durchlässe in regelmäßigem Abstand im Nordwesten, Nordosten, Südosten und Südwesten. Die direkt innen benachbarte Palisadenreihe verkürzte diese Durchlässe beträchtlich, so dass beide Konstruktionsteile nicht unbedingt gleichzeitig angelegt worden sein müssen, wie auch die Anlage insgesamt eindeutig mehrphasig ist. Innerhalb des eigentlichen Kreisgrabens befanden sich so genannte Schacht-gruben (gelb in der Grafik, s. o.), die vermutlich einen röhren- oder zylinderförmigen Innenausbau aufwiesen, der möglicher-weise aus Korbgeflecht bestanden hat. In der Regel sind die Schachtgruben bald nach ihrem Ausheben wieder verfüllt worden, nachdem man im Rahmen ritueller Handlungen verschiedene Gegenstände in ihnen deponiert hatte.